Meine Daten gehören mir

Digitale Medien erfreuen sich einer jährlich rasant steigenden Beliebtheit und Nutzeranzahl. Immer mehr Informationen und Inhalte werden sowohl von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Organisationen als auch von Privatpersonen über die digitalen Medien geteilt und können innerhalb weniger Sekunden weltweit gelesen und konsumiert werden. Das Überblicken und die Kontrolle der zur Verfügung stehenden digitalen Inhalte und Informationen ist mittlerweile kaum noch möglich, auch das Entfernen einmal geteilter Informationen hat seine Grenzen. Aus diesem Grund müssen die Nutzer*innen der digitalen Medien eigenständig zwischen „guten“ und „schlechten“ Inhalten unterscheiden können. Dies stellt jedoch viele, häufig sehr junge Nutzer*innen, vor eine Herausforderung. Vielen sind die mit der Nutzung digitaler Medien verbundenen Risiken und Gefahren nicht bewusst, zum einen, weil ihr soziales Umfeld sie nicht ausreichend darauf hinweist und zum anderen, weil der korrekte Umgang mit digitalen Medien nur ungenügend gelehrt wird.

Erfahrungswerte aus der Vereinsarbeit von Visioneers e. V. zeigen auch, dass oftmals besonders Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen keinen Zugang zu Personen haben, die ihnen Anleitung und Hilfestellung für einen reflektierten Umgang mit digitalen Medien und deren Inhalten geben können, sodass viele Jugendliche diesen sehr unkritisch gegenüberstehen.

Diesen Umstand machen sich zunehmend auch Rechtspopulisten und radikale Gruppierungen zunutze. Mit gefälschten Nachrichten („Fake-News”) und für die Zielgruppe interessanten Inhalten locken sie Jugendliche in ihre Netzwerke. Dieses Vorgehen wurde in den letzten Jahren zunehmend professioneller und immer mehr Jugendliche fallen dieser Praxis zum Opfer. Gerade Jugendliche mit Flucht- oder Migrationshintergrund, geringeren Bildungsstandards und Allgemeinbildung sind leichter für solche Gruppierungen zu manipulieren, indem sie gezielt Ängste schüren, sich auf religiöse Werte berufen oder den Zusammengehörigkeits- und Nationalgedanken der Heimat der Jugendlichen missbrauchen.

Visioneers e. V. möchte in der Zeit vom 01. April bis 15. Dezember 2018 wöchentlich stattfindende Workshops rund um das Thema „Sicher in digitalen Medien“ für Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen, mit und ohne Flucht- bzw. Migrationshintergrund, anbieten. Mithilfe der insgesamt 18 Workshops sollen die Teilnehmer*innen für einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien (z. B. Facebook, Nachrichtenportale) sensibilisiert werden.